Carl-Sagan-Sternwarte

Sternwarte - Einweihungsrede

Sternwarte:

Carl Sagan

Die Sternwarte

Historie

Einweihungsrede

     

Instrumentarium:

DIDO

DISC

Toms Hammer

G. Wieners

G. L. Freebush

A. B. Traherne

S. Hinkhouse

       

Pimp My Pipe:

Der Koloss

Neubau OAZ

Anbau 2"-OAZ

Aldi-Redux

Blenden im Newton

Blenden im FH

       

Beitragsarchiv:

Mein erstes Mal

Anbau 2"-OAZ

Pro 6x30-Sucher

Aus dem Tagebuch

Der Fringe-Killer

Deutsch ist doof

Abbildungsfehler

        

Aktionen:

Allgemein

Veranstaltungen

Hoher List

VHS-Kurs

Tag der Astronomie

Eifelhimmel

Zu Verkaufen

       

Galerie:

Mondfotos

Zeichnungen

Verschiedenes

       

Launiges:

Tom Rainy

ALBiREO

S.I.R.E.

Sirena

 

         

         

         

         

         

         

         

         

         

         

     

Festrede anläßlich der Feierlichkeiten zur Einweihung der S.I.R.E.-Sternwarte von Tom "Mad Hatter" Rainy, Gerolstein am ATT-Samstag, dem 25. Mai 2002

von Dr. Jürgen Schmoll, Astronom und Instrumentenkundler vom Netpark Research Institute in Sedgefield, Großbritannien

Es ist mir eine Ehre, diese Rede halten zu dürfen. Auch wenn es sich mit der Sternwarte um eine relativ neue Institution handelt, darf nicht vergessen werden, dass sich der Hausherr bereits seit 1973 intensiv mit der Astronomie beschäftigt. In einem astronomiehistorischen Artikel (Rainy 2001) wird erwähnt, dass Tom damals eine Theorie aufstellte, die den Mondterminator nicht als etwas Glattes erscheinen ließ, sondern als eine eingekerbte Fläche. Dieses Modell ging als "Dadd-Mond" in die Geschichte der Astronomie ein. Freilich war dieses Modell aus Ermangelung an beobachterischem Input noch sehr grob und stilisiert.

Nur wenige Jahre später gab es eine frühe Phase astronomischer Instrumentierung. Ein Markenteleskop wurde beschafft: Marke YPS, mit 2,50 DM eine wahre Billigröhre - und eine erste Beobachtung war, dass man auch mit einem Fernrohr gegen Wolken nichts machen kann. 

Mir sei die persönliche Bemerkung gestattet, dass meine Entwicklung parallel ablief: Ich lernte an meinem YPS, wie man Objektive NICHT reinigen sollte. Danach hatte ich eine perfekte Mattscheibe.

Nun, beide erkannten wir unabhängig voneinander das Leistungsvermögen des YPS-Scopes und kombinierten messerscharf, dass ein RICHTIGES Teleskop her muss. 

Es war nicht Toms Schuld, dass er in den Bann der Urania geriet - warum mussten auch der Fotohändler seinen 60er Refraktor und der Optiker seine 76- und 114mm-Spiegel so auffällig im Schaufenster präsentieren???

Die Entscheidung fiel auf den 76/700er Newton, mit 600 DM keine Billigröhre. Nach anfänglichen Finanzierungsproblemen konnte mit diesem Teleskop in den frühen 80ern der Blick ins tiefe Weltall beginnen. Am 31. Januar 1984 (zufällig meinem 14. Geburtstag) wurde Merkur entdeckt. Heute trägt dieses Gerät den Beinamen NUMMER EINS.

Eine andere Entdeckung war der Eigengeruch von Teleskopen. Ich gebe offen und ehrlich zu, ich habe damals auch geschnüffelt ! 

Vielleicht ist es nicht nur der PSI-Strahlenlaser aus München, der uns Albis verarmen lässt. Vielleicht tun gewisse Geruchs-Beimengungen in den Tuben ihr übriges. Nur Frevler hängen da 'nen Duftbaum rein ...

Die Jahre gingen ins Land. Es wurde erkannt, dass der Dreizollnewton einen entscheidenden optischen Fehler hatte - die gegenüberliegenden Ränder des Hauptspiegels lagen zu dicht zusammen. Die Folge war TAURUS, ein 150er Newton von Bresser - der damals noch bei Vixen einkaufte anstatt zu kopieren. Dieses Gerät diente auch der Fotografie. Um die Lust auf knackscharfe Beugungsringe zu befriedigen, wurde die Palette 1990 durch einen 90/1000 mm - Refraktor (CARINA) erweitert. 1996 leistete sich Tom sein bisher dickstes Stück, den Zehnzolldobson - im Eifler Kulturraum als der KOLOSS VON DER MOSS bekannt geworden.

Über die nächsten Jahre verlagerte die Beobachtungsstation Länge und Breite. Schließlich wollte es das Schicksal, dass es Tom genau hierhin verschlug. Sein Röhrenwald wurde mit modernsten Billigröhren ausgestattet:

- dem Refraktor CARL SAGAN (120/1000); ich hatte auch so ein Teil, hieß GROTRIAN 

- der dicklichen JOCELYN BELL (Newton 200/800)

- dem neuerlichen Instrumentierungsprojekt: Selbstbaunewton JAN OORT (150/1200)

Dazu ein paar Zugelaufene:

- MAX WOLF: Der Volkswagen unter den Teleskopen, 114/900er Newton
- BERNHARD LYOT: Ein 100/500er Synta-APO
- GIOVANNI SCHIAPARELLI: Ein 76/700er Newton, der gerade im Rahmen einer Servicing-Mission einen neuen Hauptspiegel mit 90 mm Durchmesser erhält.

Doch was wäre unser Tom ohne seinen Harem ...

- 60/700er Refraktor SUSANNA HOFFS
- 50/600er Refraktor HUDSON LEICK
- 50/300er Refraktor GILLIAN ANDERSON
- 70/900er Refraktor JULIA ROBERTS

Ich muss zugeben - ich kenne keine von denen ...

Uff. Soweit ich mitgezählt habe, sind bereits 16 Teleskope vor Toms lichtgierige Augen gekommen. 11 davon sind heute noch Bestandteil der SIRE. Gott sei Dank nicht mehr, sonst würde ich mit meinen 13 Rohren die Pole Position verlieren ...

Wer so viele Billigröhren hat, kommt in einer Selbsthilfegruppe besser zurecht. Deswegen gründete Tom letztes Jahr ein international agierendes Netzwerk, welches sich auf hochwissenschaftlicher Ebene und selbstverständlich total ernsthaft dieser Problematik widmet. Es ist eine 

ALLIANZ LAUNIGER BILLIG-RÖHREN-EIGNER ONLINE (ALBIREO)

Ich muss gestehen, dass ich auch als Gründungsmitglied aufgeführt bin und auf der Liste der Stationen ganz oben stehe.

Hier muss ich mal lästern ! Ein ALBIREO-Grundsatz ist „DAS BESTE GOTO-SYSTEM HEISST KARKOSCHKA“ und kleinlaut gab Tom zu, ein äh, ja, nun ja, ... GOTO zu besitzen. Nein, kein Billig-ETX sondern einen SKYSENSOR !!! Das schlug Wellen, denn es kam der Inquisition zu Ohren! Ich denke, heute Abend wird Zeit sein, allen Ernstes über dieses Thema zu reden ...

[Anmerkung: An dieser Stelle trat der ALBiREO-Großinquisitor hervor und verbrannte öffentlich einen Prospekt eines GOTO-Systems]

Die Konsequenz, so viele Röhren zu besitzen, gipfelte in dem Grund unserer heutigen Zusammenkunft, im Bau eines Observatoriums ! Eines Königlichen Observatoriums:

K.I.N.G. (Konstruktiv Installiertes Nacht-Gehäuse)

Und an dieser Stelle kann ich nur noch sagen: Es lebe der König! Und die letzten Wochen verbrachte unser Tom nicht nur beruflich viel Zeit mit der Architektur. Statt der Fockelpinne wurde der Hammer geschwungen und am Ende dieser Arbeit stand diese schöne Sternwarte !

Inzwischen hat dieses Observatorium auch schon einen offiziellen Namen. Kein Geringerer als Carl Sagan ist Pate !

Lasst uns dieses Observatorium einweihen. Auf dass die Montierung nie Achsbruch erleide, die Optik nicht beschlage und das Dach nicht verklemmt. Und immer ein passendes Wolkenloch zur richtigen Zeit zur Stelle. Dunkle Nächte und gutes Seeing mögen mit dabei sein !

VIELEN DANK !

Ich danke dir, lieber Jürgen!

     

     

 

Diese Seiten sind abgestimmt auf eine Bildschirmauflösung von 1024x768 Punkten und darüber. Bei geringeren Auflösungen kann es vorkommen, dass bei großformatigen Bildern die rechte Navigationsleiste aus dem Bild herausrückt. In diesem Fall muss man sie dann mit der unteren Bildlaufleiste wieder zurückholen.

Stichwörter: astronomie sternkunde weltraum forschung beobachtung führung vorführung stern himmel sternenhimmel kosmos sternwarte observatorium teleskop selbstbau eifel vulkaneifel gerolstein daun prüm hillesheim thomas regnery carl sagan