Die
Sache mit Sirena
Wie
so viele Ideen wurde auch diese hier aus reinem Übermut geboren. Kurz
nach der Gründung der ALBiREO kam mir die Idee, zusätzlich zum
ALBiREO-Logo auch ein orange-blaues Maskottchen zu entwerfen.
Meine Idee war dabei, eine schöne Frau in der Bekleidung eines
Jubelmädchens in einer Animation tanzen zu lassen, wobei die Pompons,
eines blau und eines orange, dergestalt umeinander gewirbelt werden
sollten, dass sie den Doppelstern Albireo nachahmen. Und da sie auf der
S.I.R.E. erschaffen wurde, sollte ihr Name „Sirena“ sein. Ein
erster Entwurf, jedoch zunächst lediglich einem sehr kleinen Kreis
vorgestellt, war der auf dem Bild links. Das Bild sollte Teil einer aus
mindestens einem Dutzend Bilder bestehenden Gif-Animation werden. Leider
kam der Vorschlag nicht gut an und so stellte ich das Projekt ein. Später,
als mir die Datei beim Festplattendurchwühlen wieder auffiel, dachte
ich so hin und her, dass es doch recht Schade wäre, wenn all die Arbeit
so ganz für die Katz wäre. Warum nicht einen Jux draus machen und
wenigstens ein Maskottchen für die S.I.R.E. einführen? Also nahm
ich das Mädel genauer in Augenschein und kam zu dem Schluss, dass es
doch ein wenig albern und vor allem ziemlich klischeehaft aussah: Ein
Animiermädchen nach amerikanischem Vorbild, blond, liebreizend zwar,
doch viel zu unreif, ja fast kindlich. Wenn es schon eine schöne Dame
sein sollte, dann sollte sie doch wesentlich mehr Klasse haben als
dieses Schulmädchen. Wie wäre es mit einem Rotschopf? Sehr attraktiv
soll sie natürlich sein, und vielleicht soll sie auch etwas verwegen
dreinschauen? So
entstand Versuch Nummer zwei, der rechts zu sehen ist. Damit hatte
Sirena sich völlig verwandelt. Sie sah nun mindestens fünf Jahre
älter aus, was aber in diesem Fall absolut von Vorteil war. Ihr
Oberteil war schick und durchaus raffiniert, doch ganz bestimmt auch
weniger aufreizend. Insbesondere die „Brustverkleinerung“ stand ihr
außerordentlich gut. Dass sie aber auch weiterhin Bein zeigt, sollte
schon so sein. Ja, das alles war viel besser als vorher. Verpassen wir
ihr noch ein ALBiREO-Mitgliedsschildchen, und fertig. Dann
hatte ich die Idee, meinem neu erworbenen Dobson-Teleskop ein paar
Verbesserungen angedeihen zu lassen, die ich vorher aber alle mit meinem
3D-Visualisierungsprogramm darstellen wollte. Das erste Ergebnis zeigte
das Instrument jedoch allein als solches, ohne einen markanten
Größenvergleich. Also dachte ich mir, stelle ich doch einen virtuellen
Mann maßstäblich daneben, der wie ich aussieht. Das wäre Klasse. Die
Idee war noch nicht in die Tat umgesetzt, als ich eine ganz andere
Herausforderung erkannte: War es mir möglich, statt dessen eine
virtuelle Sirena zu erschaffen, die meine Ideen präsentiert? Für
solche Herausforderungen bin ich immer gleich Feuer und Flamme, und so
ging ich das Projekt an, zumindest mit den Mitteln, die das
Anwenderprogramm in Kombination mit digitaler Bildbearbeitung mir
bot. Und
hier ist sie. Sicher, sie hat wieder ein paar Modifikationen erfahren:
Sandalen und Reißverschlüsse waren mir fürs Erste zu knifflig, und
der Mini ist enger, dafür hat sie aber die raffinierten
Schulterausschnitte und die hübschen großen Ohrringe. Wie auch immer,
das Hauptaugenmerk sollte hier auf dem Teleskop und seinem Unterbau
liegen. Also bitte etwas mehr nach links schauen, meine Herren! Weil
es so übermäßig viel Spaß macht, soll Sirena nun etwas öfter mit
einbezogen werden. Gewiss, Götterkult will ich nicht wirklich
betreiben, aber als virtuelle Forschungsassistentin, gewissermaßen als
Pendant zu Daniel Düsentriebs „Helferlein“, ist sie hier sehr
willkommen. Und selbstverständlich wird ihr künftig zugestanden, auch
schönere, angemessenere und zweckmäßigere Kleidung zu tragen – wenn
sie das möchte.
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